Gemeinschaftsprojekt Zauberflöte

40 Jahre Musikschule: Große Begeisterung für eine ganz besondere Aufführung

Gemeinschaftsprojekt Zauberflöte

Von Jasmin Ohneszeit

Neukirchen-Vluyn. Den 40.Geburtstag der Musikschule sollte in diesem Jahr besonders gefeiert werden: Dazu organisierten die Sängerklassen unter der Leitung von Gabriele Hegemann nicht nur ein normales Konzert, sondern eine ganze Oper.

„Ich hatte schon lange den Wunsch die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart aufzuführen. Mir fehlte immer eine Stimme, die die schweren Passagen der Königin der Nacht singen kann", so Hegemann. Mit Sara Kühnemund hat sie diese Stimme gefunden und am Sonntag konnten die Premiere der Oper in der Kulturhalle gezeigt werden.

Nicht nur Kultur vermitteln

Doch die Initiatorin hat sich zum Jubiläum noch mehr vorgenommen: „Mein Ziel war, ein Projekt auf die Beine zu stellen, bei dem nicht nur Kultur vermittelt wird, sondern auch Kinder mitwirken können". So entstand die Zusammenarbeit mit der Schulkulturbeauftragten der Stadt, Ulrike Reichelt. Sie fragte die Friedensreich-Hundertwasser-Schule, die städtische Gesamtschule und die Theodor-Heuss-Realschule, ob Interesse am Projekt bestünde und stieß auf Begeisterung. Mit Hilfe von Textilgestalterin Özlenim Meier entwarfen und schneiderten die Schüler passende Kostüme für die Solisten. Ludwig Kuckartz stellte Miniaturbühnen her, die zusammen mit einstudierten Tänzen abgefilmt wurden.

So wurde aus einer klassischen Oper, ein modernes Szenario mit Video- und Bilderstrecken, statt einem gewöhnlichem Bühnenbild. Aber nicht nur hinter der Bühne waren die Kinder aktiv. Als Sklaven der Königin bekamen sie eine Rolle im Stück.

Seit Herbst probten die Gesangsschüler jedes Wochenende. „Es haben alle an einem Strang gezogen, trotz des Stresses kam der Spaß nicht zu kurz", so Hegemann.

Kein Wunder, denn die Begeisterung war groß, nachdem Gabriele Hegemann vorschlug, die Zauberflöte aufzuführen. Opernstücke waren für die Laiensänger zwar kein Neuland, da sie schon einmal eine einstudiert hatten, jedoch ist die Zauberflöte „eines der schwierigsten Werke", weiß die Chorleiterin.

Daher mussten die Sänger üben was das Zeug hält, um ihr Ziel zu erreichen. Die harte Arbeit hat sich am Sonntag dann ausgezahlt, denn man merkte keineswegs den Solisten sowie dem Chor an, dass sie nur Laiensänger waren, selbst der höchste Ton saß perfekt. Auch von Nervosität war nichts zu spüren. Leidenschaft und Spaß standen eindeutig im Vordergrund. Ein Dreivierteljahr dauerten die Vorbe-reitungen und Proben für die Aufführung am Sonntagabend. Insgesamt 132 Personen arbeiteten an dem Projekt.

Mit einer Menge Applaus wurden die Sänger schließlich belohnt. Begleitet hat das musikalische Schauspiel kein großes Orchester, sondern weitere Chöre der Musikschule sowie eine Klavierbegleitung. Unter der Leitung von Susanne Weber-Spickers unterstützten der Madrigal- und Kammerchor sowie der Kinderchor die Solisten und den Opernchor.

Ihr Ziel, eine Veranstaltung zu organisieren, bei der ein breites Publikum angesprochen wird, haben alle Beteiligten erreicht. Mit 431 verkauften Karten war die Kulturhalle fast ausverkauft. Die musikalische Leiterin ist über den Erfolg sichtlich erfreut und verriet: „Die nächsten Konzerte sind schon in Planung, damit das Loch nach der Oper nicht so groß wird".